„Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft“

Dieser Satz stammt von Emil Zatopek, einem Langstreckenläufer. Aber – ist das wirklich so?

Zunehmend verlernt der moderne Mensch das Laufen. Meist sitzt er, und wenn er sich fortbewegt, fährt oder fliegt er, manchmal schippert er auf dem Wasser. Ja, es gibt Laufgruppen und Laufveranstaltungen für Freizeitsportler, für jedes Alter und für jede Leistungsgruppe. Aber wer läuft denn noch im Alltag?

Neulich las ich in einer Lokalzeitung: „Die Lenker und Denker in der Verkehrszentrale möchten den PKW-Benutzern vermitteln, dass gleich um die Ecke ein Park & Ride-Parkplatz auf sie wartet, von dem aus sie bequem mit der Straßenbahn oder dem Bus in die City kommen“. Da wundere ich mich, denn ich fahre seit vielen Jahren mit dem Auto aus dem Leipziger Land bis an den Stadtrand und laufe bis an mein gewünschtes Ziel, sofern ich nicht gerade in Zeitnot bin. Und auch zu Hause benutze ich weder Fahrrad noch Auto zum Einkauf. Frage: Warum?

Antwort: Weil Laufen gesundheitsfördernd und für mich eine Lebenseinstellung ist. Was passiert denn, wenn ich das Gehen oder Laufen in meinen Alltag integriere:

Mein Herzvolumen vergrößert sich und kann dadurch ökonomischer arbeiten, Ruhepuls und Blutdruck sinken, das Immunsystem wird gestärkt, die Durchblutung verbessert, die Gefäße werden elastischer, die Fettverbrennung wird angekurbelt und die Sauerstoffzufuhr im Gehirn steigt an. Beim Laufen gilt: Laufe! Laufe mäßig, aber regelmäßig, also täglich!

Es ist erwiesen, dass man dadurch 20 Jahre lang 40 bleiben kann. Ich bin davon überzeugt, habe es am eigenen Leib erfahren. An meinem 59. Geburtstag lief ich meinen ersten und einzigen Marathon. Um das zu erreichen, muss man viele Jahre lang gelaufen sein und sich möglichst nicht wie 59 fühlen.

Trotzdem würde ich so eine lange Strecke nicht wieder „rennen“, denn das ist keineswegs gut für den Körper. Ich tat es damals nur,  weil ich unglücklich arbeitslos war. Jetzt gehe ich zügig, gemeinsam mit meinem Lebensgefährten, täglich mindestens 10 000 Schritte. Und das ist viel besser.

Zum Schluss noch eine Empfehlung von Emil Zatopek:

Man nehme eine große Portion „Ich höre nur auf mich selbst“, einen großen Löffel „Lass die anderen reden, ich laufe einfach“, ein Kilo Spaß, ein Kilo Leidenschaft und eine große Portion Gelassenheit. Danach alles kräftig durchmischen, fertig! Vielleicht auch noch einen süßen Guss „Einfachheit“ über alles gießen.

Ja, so denken Menschen, die gern laufen. Man kann es immer und überall tun, sofern man das richtige Schuhwerk dabei hat. Ich wünsche mir, dass ich bis an mein Lebensende weiterlaufen kann,  bis zum 80. Lebensjahr ist es schon mal gut gelaufen

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